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Freitag, 3. Januar 2014

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Originaltitel: The Unbecoming of Mara Dyer
Erschienen: 21. Februar 2o13
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
eBook: 480 Seiten
ASIN: B00BEJPT52

Was geschah mit Mara Dyer?
bei amazon.de
Homepage der Autorin Michelle Hodkin
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Leseprobe
" Ich heiße nicht wirklich Mara Dyer, aber meine Anwältin meinte, ich müsse mir einen Namen zulegen, ein Pseudonym. Einen Nom de Plume, für diejenigen unter uns, die für den SAT-Hochschulaufnahmetest büffeln. Ich weiß, es ist merkwürdig, einen falschen Namen zu haben, aber ihr könnt mir glauben, im Moment ist er das Normalste an meinem ganzen Leben. "

Inhalt
Als Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer wieder sieht sie ihre toten Freunde, bis sie nicht mehr weiß, was Realität ist und was Einbildung. Als sich die mysteriösen Todesfälle in ihrer unmittelbaren Nähe mehren, sucht sie Hilfe bei ihrem Mitschüler Noah. Doch der hat ein eigenes dunkles Geheimnis.  [Quelle: Inhalt]

Charaktere, Setting & Schreibstil
Aufmerksam auf diesen Roman bin ich zum ersten über das außergewöhnliche Cover geworden. Ein Mädchen, das von hinten von einem Jungen umarmt wird - beide schweben im Wasser, wobei für den Betrachter die Gesichter abgeschnitten sind. Zudem unterstreicht der Farbverlauf - aquamarin/türkis bis hin zu dunkelblau - das Geheimnisvolle und Düstere was schon im Titel 'Was geschah mit Mara Dyer?' mitklingt. Zum zweiten natürlich haben mich die vielen Leser- und Pressestimmen überzeugt.

Mara ist einer der wenigen Charaktere, die a) sehr angenehm zu kennenlernen ist und b) den selben zynisch ausgeprägten Charakterzug wie ich hat - so war sie mir gleich ab der ersten Sekunde an sympathisch. Durch ihre Agilität - natürlich immer mit einer Prise Zynismus - während der Handlung sowie ihre durchlebte Vergangenheit ist sie eine Protagonisten, die auch nachdem das Buch zugeklappt wurde noch länger im Gedächtnis bleibt. Ihre Gedanken bezüglich Bedenken, Wünsche oder anderweitiges sind gut ausgearbeitet und bringen so die Persönlichkeit von Mara dem Leser noch näher.

Das männliche Pendant: Noah. Obwohl er ebenfalls eine außergewöhnliche und aufregende Person ist, welche mich in ihren Bann gezogen hat, bleiben an ihm doch einige ausgelutschte Klischees hängen. Er ist typische düstere und geheimnisvolle Kerl, welcher NATÜRLICH der Mädchenschwarm schlechthin auf der High-School ist und sich dann aus unerklärlichen Gründen für unsere Hauptperson interessiert. Trotz diesem Abklatsches wird er durch seinen Charakter das ein oder andere Leserinnen-Herz erobern. Doch leider hat er für mich weniger Wiedererkennungswert als Mara und geht im Pool der männlichen Protagonisten leicht unter.

Was mich jedoch absolut fasziniert hat, war, dass die Autorin Michelle Hodkin geschafft hat mich ab der ersten Seiten - ach was rede ich da - ab dem ersten Satz in einen Strudel der Intrigen, Geheimnisse und Erinnerungen zu ziehen. Sobald ich angefangen hab zu lesen hat sich über mich der 'Ich-kann-das-Buch-nicht-mehr-aus-der-Hand-legen'-Bann gelegt. Hodkin schafft es durch ihren doch recht jugendlich angehauchten 'Style of writing' die Leser an sich zu binden und ist mit uns (den Lesern) auf einer Augenhöhe.

Nervenkitzel & Spannung
Schnell wird klar, dass es sich hier um eine rasante Berg- und Talfahrt im Strudel der Vergangenheit handelt. Hodkin's Roman steigt schon mit der ersten Seite auf einem hohen Spannungslevel ein, welches in kurzer Zeit weiter steigt. Am Anfang liest sich das Buch wie ein Thriller mit dramatischen Elementen und so hat es mir wirklich gut gefallen. Doch als klar wurde, dass die Autorin es nicht dabei belassen hat, sondern auch noch paranormale Effekte mit eingeflochten hat, war ich etwas enttäuscht. Warum muss man "andauernd" in die Fiction-Szene driften? Ich hätte es besser gefunden, wenn es bei dem Thriller-Genre geblieben wäre - wenn die Autorin weiterhin ein geschicktes Netz der verlorenen und langsam wiedergewonnen Erinnerungen gesponnen hätte - wenn KEINE anormalen Eigenschaften der Charaktere vorgekommen wären.

Obwohl es für mich jetzt schon ein absolutes 'Nicht-aus-der-Hand-legen'-Buch ist, muss ich leider kritisieren, dass die Handlung etwas wechsellastig ist. Zu Anfang schafft die Autorin mit wenigen Seiten einen grandiosen Auftakt und der Leser hängt an ihren Lippen bzw. ihren niedergeschriebenen Worten. Geschickt findet sie einen Rhythmus der Ereignisse und die Handlung lässt den Leser Seite um Seite umblättern. Doch im zweiten Drittel überschlägt sich auf einmal die Geschichte und mir passiert auf zu wenig Zeit viel zu viel. Ich konnte den Gedankengängen der Autorin nicht mehr klar folgen und hatte doch ein paar Verständnisprobleme und abrupt stehen wir auf der Stelle. Denn im letzten Drittel geht anscheinend der Autorin auf einmal die Puste aus. Mit fadenscheinige Ereignisse wird nun versucht bis zum Ende über Wasser zu bleiben und überraschenderweise - jedenfalls für mich - ist das Ende wider aller Erwartungen spektakulär und ein hochgradiger Cliffhanger!

Wenige Worte noch zur Romanze zwischen Mara und Noah: Ich muss es nicht nochmal betonen, dass die Romanze zwischen diesen beiden leider etwas Klischee behaftete ist -> neues Mädchen in High-School trifft geheimnisvollen Mädchenschwarm der Schule und er ist von Anfang an ihr verfallen. Lassen wir diese Urteil beseite haben wir mit diesen zweien wieder ein wunderbares Pärchen gefunden. Beide haben ein lesenswertes Mundwerk und des öfteren musste ich bei ihren originellen Schlagabtäuschen schmunzeln. Doch auch hier muss ich ein bisschen meckern: Dieses umeinander Herumschleichen, das sich necken - einfach das berüchtigte 'anbandln' ist mir etwa schnell abgehandelt worden und die Romanze ist ein bisschen in die Nebenrolle gerutscht. Ich hätte gerne noch mehr von den beiden und ihrem kleinen Liebesgezanke gelesen, da es doch ein wichtiger Aspekt in diesem Buch ausmacht und es einfach auflockert. Und natürlich hat es einfach Spaß gemacht den beiden zu 'zuschauen'.

Fazit
"Was geschah mit Mara Dyer?" - so richtig ist es am Ende ja noch nicht für uns aufgelöst worden, aber dann wären auch Band zwei ('The Evolution of Mara Dyer') und drei ('The Retribution of Mara Dyer') umsonst - oder? Mit einer einzigartigen Buchidee und zwei grandiosen Charakteren, mit ihren jeweiligen Ecken und Kanten und dennoch voller Liebe zueinander, schafft Michelle Hodkin eine Welt aus verlorenen Erinnerungen und paranormalen Ereignissen. Dieses Buch ist ein Buch, das man entweder liebt oder eben nicht - ein zwischen drin ist kaum möglich, da es doch noch größere Makel vorweist.

Summa Sumarum: 4 Sterne mit beiden Augen zugekniffen, weil ich einfach von dem Cliffhanger und Mara & Noah so begeistert bin!


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