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Sonntag, 5. Januar 2014

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Originaltitel: ANANDA Series 1: Beta
Erschienen: 25. Februar 2013
Verlag: cbt Verlag
Taschenbuch: 416 Seiten
ISBN: 978-3570161647

Beta bei amazon.de
Homepage des Autorin Rachel Cohn
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Leseprobe
" Gleich geschieht es wieder, ich kann es spüren. Ein Kribbeln in meinem Nacken, das Gefühl, dass alles um mich herum in immer weitere Ferne rückt, kalte Schweißperlen auf meiner Stirn - ich kenne die Anzeichen und weiß, das bedeutet nichts Gutes. "


Inhalt
Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir ...


Charaktere, Setting & Schreibstil 
Stelle dir eine Insel vor, abgeschirmt vor dem Rest der Welt, die im perfekten Gleichgewicht aus Frieden und Anmut schwebt. Die Luft wird gefiltert und das Wasser ist eine Symbiose aus Glücksgefühlen und Schwerelosigkeit. Und die Menschen müssen nicht arbeiten, denn dafür gibt es Klone. Dafür gibt es Elysia.

Die Geschichte wird aus dem Ich-Erzählstil geschildert, sodass ich als Leser die Welt durch Elysia's Augen erlebe. Doch zunächst war der Start etwas holprig. Man wird von der Autorin in einem völlig unbekannte Welt geworfen und erlebt zunächst den Kauf des Klonmädchens Elysia mit, um danach für Wochen in der Handlungsline zurückzuspringen und die "Geburt" von ihr mitzuerleben. Wie ihr auch bestimmt merkt, ist bei dieser Dystopie am Anfang ein großer Erklärungsbedarf und leider schießt die liebe Rachel Cohn hier den Vogel ab. Sie schafft es tatsächlich diese Welt so klar und faktisch zu erzählen, dass sich das erste Drittel des Buches gefühlt eine Ewigkeit zieht. Wenn die Autorin hier mit einem lockeren und frecheren Schreibstil rangegangen wäre, dann hätte sich mich sofort gehabt, aber so ... mmmh.

Ich war nun doch etwas enttäuscht von Rachel Cohn und ihrer Fantasiewelt, aber man höre und staune - ab dem zweiten Drittel hat sich Frau Cohn aufgerafft und der Spannungsbogen beginnt zu steigen. Die Handlung nimmt an Fahrt auf und auch der Schreibstil wird ansprechender und lesenswerter. Von da an hatte sie mich dann auch in ihrem Boot. Sie schafft es einem klar zu machen wie kalt die Menschheit doch gegenüber Sklaven sein kann. Ich konnte hautnah erleben welche Drohungen und vor allem welches Verhalten die Klone auf Demesneüber sich ergehen lassen müssen.

Unsere Protagonistin ist Elysia und ist ein Klon. Ich präzisiere: ein Teenager-Klon der Beta-Version. Das heißt sie ist der allererste Teenager-Klon, denn bis dahin gab es nur erwachsene Klone auf Demesne. Und Elysia ist anders. Sie kann wider ihrer Bestimmung schmecken und Gefühle empfinden und hat zudem Erinnerung ihrer "First" (First = gestorbener Mensch, der als Vorlage für einen Klon dient). Zunächst versucht sie um alles auf der Welt ein vorbildlicher Klon zu sein, doch auf Grund ihrer 'Defekte' beginnt ihrer Fassade zu bröckeln und Elysia verändert sich: Diese Entwicklung hat auf mich großen Eindruck gemacht. Schritt für Schritt dringen Gefühle zu ihr hindurch und sie lernt furchtbar gerne und bildet sich weiter. Durch diese Veränderungen wurde Elysia für mich greifbarer und nicht einfach aufs Papier geklatscht

Hingegen haben die weiteren Charaktere auf mich eher nicht allzu viel Eindruck hinterlassen. Die meisten auf Demesne lassen sich auf Grund ihres einfachen und müßigen Lebens dahintreiben und brauchen sich um so gut wie nichts Sorgen machen. Teilweise wird ihnen das Leben sogar zu langweilig. Mein Gedanke da nur: Mein Leben - langweilig? Niemals!  Teenager in meinem Alter und jünger sehnen sich daher nach Abenteuer, Aufregung - dem gewissen Kick einfach. Daher greifen sie in ihrer Sehnsucht nach Action auf Drogen zurück. Meiner Meinung nach einfach nur krank. Fast alle dieser Charaktere kamen mir flach und oberflächlich vor, eher Statisten als wirkliche Akteure, einfach nur fade.


Nervenkitzel & Spannung 
Wie ich oben schon erwähnt habe wird einem zunächst viele, viele ... viele Fakten aufgetischt und diese sind staubtrocken verpackt. Entschuldigt, dass ich es nicht positiver verpacken kann. Der Grundstein von Rachel Cohn's Buch hat mir wirklich gut gefallen und bietet auch ein breites Spektrum an Erzählerfreiheit. Mit der Idee kann man wirklich viele Seiten füllen. Doch an der Umsetzung ist die Autorin zu meinem Bedauern zum Teil gescheitert.

Während im erste Drittel viel von Demesne und dem Einführen von Elysia in ihr neues Leben geschildert wird und Spannung eher vor sich dahin brösselt, wird es zum Schluss hin recht hektisch. Zum Schluss hin überhäufen sich regelrecht die Ereignisse. Ereignisse, die mir zum Teil etwas unglaubhaft erscheinen - jedenfalls in dem Kontext, in dem sie erfolgen. Ohne viel verraten zu wollen: Die ganze Dramatik auf den letzten Seiten endet in einem riesigen Cliffhanger, der natürlich mich als Leser fassungslos zurückgelassen hat. Jedoch: Rachel Cohn hat es bedauerlicherweise nicht geschafft die Wage zwischen Fantasiewelterbauung und Spannungsaufbau zu halten.

Mit "Beta" soll nun der Anfang einer Quadrologie - eine Buchreihe mit 4 Bänden - gelegt sein. Für den ersten Teil ist eher eine mittelmäßige Leistung, jedoch gibt es nun natürlich nur noch Luft für Verbesserungen nach oben und ich hoffe auf das Beste. Nur hoffe ich, dass Cohn in ihren Folgebänden ein besser 'Drive' für ihre Handlung findet - ein besseres Gefühl für das Gleichgewicht zwischen anschaulichen Detaillierungen und actionreichen Szenen. Wenn sie dieses Potenzial noch ausschöpft, dann denke ich, dass die Folgebände wirklich spannend und lesenswert werden!


Wanderbuch
Dieses Buch habe ich ja über die Aktion "Wanderbuch: Beta" bekommen.

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Das Prinzip Wanderbuch:
Es wird ein Buch zur Verfügung gestellt, das von einem zum anderen weiter gereicht wird. Im Prinzip wie bei dem alten Spiel “Flüsterpost”.

Also ein praktisches Beispiel: Person A stellt ein Buch - in diesem Falle Beta von Rachel Cohn - zur Verfügung und schickt es an Person B. Diese Person B liest das Buch, schreibt ihre Kommentare in das Buch und schickt es weiter zu Person C. Person C liest wiederrum das Buch, schreibt seine Kommentare zum Text in das Buch und schickt es weiter zu ... Dieses Prinzip ist so fortlaufend bis eine gewisse Person X es wieder an die Person A zurück schickt. Fertig ist das Wanderbuch.

So kommen mehrere Leute in den Genuss das Buch zu lesen und können zusätzlich sich noch untereinander austauschen und ihre persönliche Meinung niederschreiben.
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Ich war als fünfte an der Reihe diesen Roman lesen und meinen Senf dazugeben zu dürfen. *thihi* Vor mir waren somit schon bereits vier glückliche Leser/Leserinnen, die ihre Kommentare in unterschiedlichen Farben neben/über/unter/im Text niedergeschrieben und am Schluss des Buches auch Sterne vergeben haben. Unten seht ihr eine kleine Geschmacksprobe wie das ganze Buch ausgesehen hat. Ich hatte noch das Glück 'schon' als fünfte das Buch in den Händen halten zu dürfen, denn so war a) noch genügend Platz für meine "dämlichen" Kommentare und b) waren noch genügend frei Farben übrig ^^


Ich habe fast die Kommentare meiner Vorleserinnen lieber und immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen gelesen, als das Buch selbst. Es ist faszinierend zu lesen was andere Bloggerinnen so über das Buch gedacht haben oder was ihnen, während sie gerade die Zeile gelesen haben, im Kopf umher gespuckt ist. Ich bin so froh, dass sich keine von ihnen zurückgehalten hat und einfach alles rein'gekritzelt' hat was sie gerade gedacht hat. Es war für mich definitiv ein einmaliges und ganz besonderes Lesevergnügen!


Fazit 
"Beta" ist klar ein Buch von dem ich weit mehr erwartet habe, als das ich bekommen habe. An sich ist die Grundidee von Rachel Cohn eine wirklich vielversprechende Basis für ein super Buch oder auch Quadrologie, wie es geplant ist, aber leider hat es simple und ergreifend an der praktischen Umsetzung gemangelt. Für eingefleischte Fans  von Dystopien ist "Beta" - und so war es auch für mich - ein kurzweiliges und ganz gutes Schmankerl - ganz nett, aber auch nicht der große Knaller.

Summa Sumarum: 3 durchschnittliche Engelsflügel für ein Buch, in dem definitiv noch Potenzial noch oben steckt!


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