Hallöchen zum zweiten (:
Heute ist eindeutig der Tag der Rezensionen, denn irgendwie küsste mich heute in der Früh die Muse und ich hatte Lust "mal wieder" (eigentlich längst überfällig) meinen Rezensionstapel zu bearbeiten. Die erste Rezension ist ja schon online, wie ihr vielleicht schon gesehen und/oder gelesen habt und die zweite folgt als bald (:
Ravinia von Thilo Corzilius
Erschienen: März 2o11
Verlag: Piper Verlag
Einband: Taschenbuch
Broschiert: 4oo Seiten
ISBN: 978-3492267618
Ravinia bei amazon.de
Homepage des Autors Thilo Corzilius
Inhalt
Was wäre, wenn dich ein einziger Schlüssel überallhin bringen könnte? An ihrem sechzehnten Geburtstag erhält Lara einen Schlüssel, der sie in die Victoria Street in Edinburgh führt – egal, durch welche Tür sie tritt. Bald merkt das junge Mädchen, dass der Schlüssel auch das Tor in eine andere Welt öffnet: In der Stadt Ravinia, in der magisch talentierte Wesen ebenso wie Traumtänzer zu Hause sind, lernt Lara ihre Vergangenheit kennen und erfährt dabei von einer mysteriösen Verschwörung. Sie selbst muss über das Schicksal Ravinias entscheiden. Gemeinsam mit Tom Truska, dem geheimnisvollen Schlüsselmachergesellen, und dem Amerikaner Lee versucht Lara Ravinia zu retten.
Erste Worte
Das Wetter ist ein Verräter.
Genau das dachte Lara, als sie zum ersten Mal an diesem Tag aus dem Fenster auf den tiefgrauen Himmel über Edinburgh sah. Aber was wollte man erwarten, wenn man im Januar Geburtstag hatte?
Meinung
Aufmerksam auf dieses Buch bin ich erst durch die Programmübersicht des Piper Verlags geworden. Mich hat sofort das Layout mit seinen etwas düsteren Farben (schwarz, blau-türkis, dunkelgrün) und der helle Vollmond im Mittelpunkt angesprochen. Als es dann endlich daheim lag, konnte ich keine Sekunde länger warten und fing voll großer Erwartungen an. Und wurde auch nicht enttäuscht.
Zu Beginn lernt man die Hauptfigur Lara McLane kennen und schnell schließt man sie und ihren Großvater, ein netter brummiger herzensguter alter Mann, ins Herz. Doch schnell ist die Ruhe vor dem Sturm vorbei und Lara läuft auf Grund eines geheimnisvollen Schlüssels, den sie zu ihrem 16. Geburtstag erhält, den Schlüsselmachern Tom & Baltasar Quibbes über den Weg. So beginnt Lara's spannende Reise in die Welt Ravinia mit ihren ganzen Geheimnissen und Überraschungen.
Viele Leser und Rezensenten haben kritisiert, dass Thilo Corzilius' Schreibstil dem von Christopher Marzi verdammt ähnlich ist - z.B. häufige Verstärkungen, Wortwiederholungen, Umschreibungen, etc. Da ich selbst die Romane von Marzi gelesen habe, kann ich dem nur zustimmten, doch gleichzeitig widerspreche ich dem. Corzilius schreibt zwar ähnlich, aber nicht gleich. Ich finde im Laufe des Buches werden die persönlichen Nuancen viel prägnanter und eigenwilliger - z.B. Orts- und Perspektivewechsel, Tagebucheinträge, etc. Persönlich gefällt mir die Art wie das Buch geschrieben/erzählt ist sehr gut und es liest sich flüssig von der Hand.
Die Propaganistin Lara wurde von Thilo Corzilius wunderbar ausgearbeitet und sie handelt immer sehr authentisch. Wirklich schön finde ich, dass Lara ihre Vergangenheit selber sucht, erfährt und verarbeitet - teils durch die Tagebücher ihrer Mutter, teils durch hartnäckigem Fragen an ihrem Großvater und Mentor, die immer den Anschein lassen, dass sie mehr wissen, als sie preisgeben wollen. Ohnehin sind alle weiteren Charaktere glaubhaft dargestellt und bringen durch ihre eigene Vergangenheit allerlei Geheimnisse mit in die Geschichte. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn man am Ende des Buches auf eine Fortsetzung hofft.
Betrachtet man die Story im Gesamten, so liest sie sich wie ein Mix aus diversen bekannten Stoffen: Der Bösewicht, der erst verschwindet und dann wieder aufersteht, erinnert mich an die Harry-Potter-Reihe (vgl.: Lord Voldemort); die gesamte Rahmengestaltung lehnt sich etwas an die Bücher von Christopher Marzi an. Doch Corzilius drückt dem Ganzen seinen eigenen persönlichen Handdruck auf und schafft somit eine neue einzigartige Welt. Hier und da hätte ich mir noch mehr Tiefgang gewünscht, zum Beispiel bei der Stadtbeschreibung oder einfach mehr Hintergrundwissen zu dem jetzigem Geschehen, doch da wäre die Gefahr gewesen, dass das Buch zu umfangreich/zu ausladend geworden und evtl. langweilige Stellen (nur irgendwelches sinnloses Gefasel) vorgekommen wäre.
Ein persönlicher Pluspunkt ist die jeweilige Kapitelanfangsgestaltung. Hier wurde das Cover in schwarz/weiß nochmals abgedruckt und eine kleine Zusammenfassung des Kapitels - so eine Art Kapitelüberschrift - beigefügt. Da ich auch eine leidenschaftliche Zitaten-/Buchstellensammlerin bin, war "Ravinia" quasi ein Hochgenuss für mich. Thilo Corzilius lässt nicht nur immer witzige, auflockernde Sprüche mit einfließen, sondern bindet immer wieder bekannte Zitate von diversen Liedern mit ein. Dies schafft wiederum eine gewisse Atmosphäre mit der man viel mehr in die Geschichte miteintaucht - vorteilhaft wäre hier, wenn man das Lied, aus dem das Zitat stammt, kennen würde ...
Fazit
Obwohl man einige Parallelen zwischen Corzilius und Christopher Marzi ziehen kann/zieht, ist "Ravinia" ein einzigartiges Buch mit einem einzigartigem Schreibstil. An manch klitzekleinen Ecken kann noch gefeilt werden, aber dies ist eher nebensächlich. Thilo Corzilius ist mit seinem Debütroman wie eine Bombe eingeschlagen und bei mir ist klar, dass ich noch mehr solche Krater haben will. Auf Corzilius wird definitiv weiter ein Auge geworfen.
Betrachtet man die Story im Gesamten, so liest sie sich wie ein Mix aus diversen bekannten Stoffen: Der Bösewicht, der erst verschwindet und dann wieder aufersteht, erinnert mich an die Harry-Potter-Reihe (vgl.: Lord Voldemort); die gesamte Rahmengestaltung lehnt sich etwas an die Bücher von Christopher Marzi an. Doch Corzilius drückt dem Ganzen seinen eigenen persönlichen Handdruck auf und schafft somit eine neue einzigartige Welt. Hier und da hätte ich mir noch mehr Tiefgang gewünscht, zum Beispiel bei der Stadtbeschreibung oder einfach mehr Hintergrundwissen zu dem jetzigem Geschehen, doch da wäre die Gefahr gewesen, dass das Buch zu umfangreich/zu ausladend geworden und evtl. langweilige Stellen (nur irgendwelches sinnloses Gefasel) vorgekommen wäre.
Ein persönlicher Pluspunkt ist die jeweilige Kapitelanfangsgestaltung. Hier wurde das Cover in schwarz/weiß nochmals abgedruckt und eine kleine Zusammenfassung des Kapitels - so eine Art Kapitelüberschrift - beigefügt. Da ich auch eine leidenschaftliche Zitaten-/Buchstellensammlerin bin, war "Ravinia" quasi ein Hochgenuss für mich. Thilo Corzilius lässt nicht nur immer witzige, auflockernde Sprüche mit einfließen, sondern bindet immer wieder bekannte Zitate von diversen Liedern mit ein. Dies schafft wiederum eine gewisse Atmosphäre mit der man viel mehr in die Geschichte miteintaucht - vorteilhaft wäre hier, wenn man das Lied, aus dem das Zitat stammt, kennen würde ...
Fazit
Obwohl man einige Parallelen zwischen Corzilius und Christopher Marzi ziehen kann/zieht, ist "Ravinia" ein einzigartiges Buch mit einem einzigartigem Schreibstil. An manch klitzekleinen Ecken kann noch gefeilt werden, aber dies ist eher nebensächlich. Thilo Corzilius ist mit seinem Debütroman wie eine Bombe eingeschlagen und bei mir ist klar, dass ich noch mehr solche Krater haben will. Auf Corzilius wird definitiv weiter ein Auge geworfen.
danke für die tolle rezi, liuna! ein buch mehr auf meiner wunschliste :))
AntwortenLöschenliebe grüße
anka