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Montag, 23. Juni 2014


// House of Night // Gejagt

Originaltitel: Haunted
Erschienen: 13. Januar 2012
Verlag: Fischer FJB
Hardcover: 576 Seiten
ISBN: 978-3596187300

Gejagt bei amazon.de
Homepage der Autorinnen P.C. & Kristin



Leseprobe
" Der Traum begann mit dem Geräusch von Flügleschlägen. Im Nachhinein denke ich, dass mir eigentlich hätte klar sein müssen, dass das ein schlechtes Zeichen war, wo doch die Rabenspättter frei in der Gegend herumflogen, aber in meinem Traum war es nur ein Hintergrungeräusch, wie ein Ventilator oder ein Fernserh, in dem der Shoppingkanal lief.  "


Inhalt
Zoey ist wieder mit ihren Freunden vereint und Stevie Rae und die roten Jungvampyre sind nicht länger Neferets Geheimnis. Aber eine dunkle Gefahr bedroht die neue Ruhe. Kalona, Neferets neuer Liebhaber, sieht umwerfend aus und hat das gesamte House of Night in seinen Bann gezogen. Und niemand scheint zu bemerken, welche Bedrohung von ihm ausgeht. Der Schlüssel, den es braucht, um seinen immer stärker werdenden Einfluss zu brechen, liegt in der Vergangenheit. Aber was, wenn diese Vergangenheit Geheimnisse offenbart, die Zoey nicht wissen will, und Wahrheiten, denen sie sich nicht zu stellen traut?  [Quelle: Inhalt]


Charaktere, Setting & Schreibstil
Nachdem Band vier so schnell zu Ende gelesen war (REZENSION), hat es natürlich nicht lange gedauert bis ich zum fünften Band gegriffen habe. Und eines muss ich den Autorinnen zu gute halten: Da die alle Bücher relativ ohne große Zeitabstände (innerhalb der Handlung) aufeinander aufbauen, fällt es dem Leser doch sehr leicht wieder in das Geschehen abzutauchen.

Somit wäre ich bereits bei meinen "Kopfschmerz"-Themen - allem voran Zoey. Im Vorgängerband hatte sie einen Schritt in die richtige Richtung getan, doch hier macht sie zwei riesen Schritte wieder zurück. Zoey jammert durchgehend herum, wie arm sie dran ist und wirft sich zunehmend immer in die Arme des nächststehenden Typen. Denn dieses Mal haben wir nicht eine typische Dreiecksbeziehung, Zoey hat 1,2,3 - nein ganze 4 (!) Kerle an der Hand. Zu Beginn wird sich erst mit Erik wieder gut gestellt, doch bald jammert unser armes Zoey-Kätzchen rum was für ein böser böser Kerl er doch ist und auch noch so besitzergreifend ... tztztz. Ich versteh dich natürlich Zoey, da ist es doch erlaubt sich abwechselnd mit Heath, Stark und Kalona noch zu trösten. *IRONIE OFF* Ja, ich hätte des öfteren mich wirklich übergeben wollen und fremdschämen erhält hier seine Definition. Unsere liebe Zoey ist in diesem Band simpel und ergreifend nur anstrengend und ein Ausbund an Klischees. Entscheidungen von ihr konnte ich größten Teils nicht nachvollziehen und hatte auch einige Fragezeichen über dem Kopf stehen. So Schade, dass die Autorinnen hier ein großen Rückschritt machen und Zoey nicht die charakterliche Tiefer verleihen, welches eigentlich ihrem Potenzial entsprechen täte!

Auch die restliche "Streberclique" wird mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und dank der auftauchenden roten Jugnvampyre noch weiter zu Marionetten degradiert. Ich verstehe nicht warum, denn grundsätzlich hätten sie ganz klar eine größere Rolle verdient, denn mal ganz ehrlich, was wäre Zoey ohne sie? Vor allem bei Jack ist mir dies aufgefallen, er ist zu einem weinerlichen Nebenpersönchen deklassiert worden. Und auch weder Damien noch die Zwillinge zeigen wirkliche Charaktertiefe oder Eigeninitiative.

Von allen Figuren bereichern die Geschichte im Grunde nur Stark, Darius, Stevie Rae, Nonne Mary Angela und ganz klar Aphrodite. Sie zeigen eine ständige Wandelbarkeit und verschiedene Charakterfacetten - hier ist denke ich stark, dass noch wirklich Luft nach oben ist! Allen voran begeistert mich Aphrodite - sie hat trotz ihrer zynischen Art ganz klar das Herz am rechten Fleck und ihre oft zickischen Launen sorgen für einigen Humor in den Dialogen.

Unser Antagonist Kalona ist mir bis jetzt auch noch ein wenig schleierhaft. Er könnte ein interessanter und zu allem plottragender Charakter werden, aber bis jetzt ist er eher blass und verhält sich für meine Vorstellungen ziemlich sinnlos. Was würde ein normaler Mensch/Engel tun wenn seine Feindin - in dem Fall Zoey & Anhang - in die eigene Festung - hier: House of Night - kommen würde? Richtig, ihre Schwächen ausnutzen und sie auf die eigene Seite ziehen ... oder zerstören (wie es beliebt). Aber was macht Kalona, der überirdische gottähnliche Engel; fleischgewordener Erebos? - nichts. Wo ist denn da der Sinn?


" Ich habe Jahrhunderte in deinem Armen verbracht. Diesmal werde ich die Kontrolle über unsere Vereinigung haben, und du wirst dich ganz der Lust hingeben können, die ich dir schenke. Wirf die Fesseln deiner unnahbare Göttin ab und komm zu mir. Sei meine Wahrhaftige Geliebte, und ich werde dir die Welt zu Füßen legen." (Seite15)


Nervenkitzel & Spannung
Man mag es nicht glauben, aber es ist wahr - das ganz Buch, die kompletten 500+ Seiten handeln nur zwei Tage ab! Und für diese massige Anzahl von Seiten, passiert reichlich wenig an Handlung. Die ersten 180 Seiten könnte man ohne schlechtes Gewissen überblättern, da hier nur lediglich über die unterirdischen Tunnel philosophiert und die einzelnen Zimmerchen bis ins kleinste Detail - "Mein Blick fiel auf zusammengefaltete und gestapelte Handtücher und - noch verrückter - einen Haufen großer flauschiger Bademäntel." - abgebildert werden. Zudem darf der Leser Zuschauer in erster Reihe bei "Zoey und ihr Gefühlschaos - Akt V" sein. Sehr schade, bedenke man, dass draußen anfängt das Böse die Welt auseinanderzunehmen und im Tunnel ist die größte Entscheidensfrage "Welchen Kerl schnappe ich mir nun?". Das sind alte Kamellen!

Ab Seite 250 kommt die Geschichte erst richtig ins Rollen und endlich wurde der Plot fesselnder. Durch einige luftschnappende Schlüsselmomente wurde ich dann doch überredet die Geschichte um Zoey weiterzuverfolgen. Generell gesehen, war aber dieser Handlungsbogen keine große Meisterleistung - lässt sich ziemlich wie folgt zusammenfassen: großes Rätsel muss gelöst werden - *puff* Prophezeiung in Form eines Gedicht da - Entschlüsselung wird kunstvoll aus den Fingern gesogen - Zoey und ihre reich mit Gaben beschenkten Freunden stellen sich dem Bösen. Und dies alles passiert in eine Art Zeitraffer, der jedes vernünftige Zeitempfinden in den Wind schießt.

Zum Glück der Autorinnen hat mich der Schluss dann doch noch soweit besänftigt, dass ich doch noch gerne wissen möchte, wie es denn nun mit Zoey, Kalone, Neferet und dem House of Night weitergeht und welche Überraschungen noch auf mich warten.


Fazit
Puh, es war eine schwere Geburt, dass kann ich euch sagen. Die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre um das House of Night gefällt mir sehr gut, doch die Autorinnen haben in diesem Band schlichtweg bei ihren Figuren versagt. So viel verlorenes Potenzial! Mein Tipp: Einfach schnell durchlesen, sich nicht viel dabei denken und hoffen, dass es ab Band 6 nur noch bergauf geht. Wahres Highlight des Buches: die Umschlaggestaltung - einfach wunderschön!

Summa Sumarum: Ein neuer Tiefpunkt der Serie - für mich nur 2 Engelsflügel wert.


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