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Dienstag, 11. Februar 2014


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Originaltitel: Shatter me 
Erschienen: 23. Juli 2o12
Verlag: Goldmann Verlag
Hardcover: 32o Seiten
ISBN: 978-3442313013

Ich fürchte mich nicht bei amazon.de
Homepage der Autorin Tahereh Mafi
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Leseprobe
" Ich bin seit 264 Tagen eingesperrt. Habe nur Gesellschaft von einem kleinen Notizheft, einem halbkaputten Schreibstift und den Zahlen in meinemKopf. 1 Fenster. 4 Wände. 15 Quadratmeter. Ein Alphabet mit 26 Buchstaben, die ich seit 264 Tagen nicht mehr ausgesprochen habe. 6336 Stunden, seit ich zum letzten Mal jemanden berührt habe.
»Du bekommst einen Zellengenossen Mitbewohner«, haben sie gesagt.
»Wir hoffen, du verrottest hier Für gute Führung«, haben sie gesagt "


Inhalt 
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.

Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht.


Charaktere, Setting & Schreibstil
'Ich fürchte mich nicht' hat mich selbst nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde einige Tage beschäftigt und es fällt mir jetzt noch schwer eine Rezension darüber zu schreiben. Warum? Dieses Buch ist das Paradebeispiele für Bücher, bei welchem sich die Lesergemüter in die zwei Extreme spalten: Entweder du liebst es, oder du hasst es. Schwarz oder Weiß. Grautöne gibt es nicht. Auf mich hat ein unheimlicher Sog gewirkt, ein unaufhaltsame Spirale in eine andere Welt und dennoch war es für mich nicht ganz vollkommen.

Juliette ist ein mehr als faszinierender Charakter. Schon nach einigen Seiten ist mir bewusst geworden, dass Isolationshaft, verwehrte Berührung & Liebe und ein Leben in unmenschlichen Verhältnissen, einen Menschen innerlich zerbrechen lassen. Egal wie sehr er versucht seinen Geist uns seine Seele zu retten. Juliette fristet ihr Leben absolut relatiätsfern, hat jeglichen Bezug zu Raum und Zeit verloren und ihr Verhalten kann als apathisch bezeichnet werden. Als Adam ins Spiel kommt, stellt sich ihre Welt völlig Kopf. Gefühle sütrzen auf sie ein. Was sind überhaupt Gefühle? Durch ihre absolute Isolierung intensivieren sich diese Eindrücke auf ein hundertfaches und der Leser wird mit Juliette in einen Strudel aus Gefühlen gerissen. Tahereh Mafi hat hier eine zerbrochene Persönlichkeit geschaffen - doch zerbrochene Dinge können heilen, oder? Ich war verwundert welche innere Stärke Juliette zum Schluss hin beweist und ich behaupte, dass sie in Band 2 ('Rette mich vor dir') weiter über sich hinauswachsen wird. 

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»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich.
"Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen.
Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. SCHLIMMES
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Auf Adam möchte ich noch gar nicht zu sehr eingehen, denn er ist für mich noch etwas ungreifbar. Klar - er ist der Retter der Stunde, riskiert sein Leben für die große Sache, aber leider hat dies alles einen faden Beigeschmack bei mir hinterlassen. Er ist für mich eher der o-8-15-Typ, hat zwar interessante Charakterzüge, konnte mich aber nicht so packen wie Juliette. Doch ich habe beschlossen, nicht vorschnell zu urteilen (ausnahmsweise mal) und Band 2 abzuwarten, denn vielleicht entwickelt auch er sich weiter - wer weiß?

Doch mein heimlicher Held des Buches ist Warner. Psychopath und machtgierig. Er versucht mit jedem erdenklichen Mittel Juliette auf seine Seite zu ziehen, ist so auf sein Ziel fixiert und steigert sich in einen absoluten Wahn hinein. Und doch ... für kurze Momente erhascht der Leser kurze Blicke hinter seine Maskerade: Im Grunde ist Warner genauso innerlich zerbrochen wie Juliette.
Jetzt für mich noch ein wichtiger Punkt: der 'Style of writing'. Ein Wort: grandios! Tahereh Mafi hat ihren ganz besonderen, ganz eigenen, ganz speziellen und ganz unangepassten Stil. Er ist gewöhnungsbedürftig. Er wird nicht jeden Geschmack treffen. Er ist ein wenig anstrengend zu lesen. ABER: Er sticht aus der Maße heraus! Mafi unterstreicht raffiniert mit sprachlichen Mitteln die Charakterveränderung bei Juliette - da sie die Erzählerin des Buches ist: Im ersten Drittel sind die Sätze noch abgehackt, überschlagen sich von teilweise zusammenhanglosen Gedankengängen und Gedanken, die Juliette nicht erlaubt sind zu denken sind durchgestrichen. Mit dem weiteren Verlauf und der wachsenden Stärke Juliette's wird das Erzählte fließender und die Sätze holpern nicht mehr quer durch die Seite. Zudem schafft die Autorin mit Metaphern und eindrucksstarken Vergleichen einschneidende Bilder in den Köpfen ihrer Leser und lässt ihre Welt aufleben. Durch die Juliettes Isolation erlebt sie alles viel intensiver und extremer. Die Gefühle stürzen auf sie ein wie ungebändigte Wasserfluten und es ist eine rasante und ungebremste Achterbahn der Emotionen. Dennoch muss ich genau deswegen die Notbremse ziehen. Tahereh Mafi überhäuft mich geradezu mit Metaphern und nach dem zehnten Mal, dass Juelitte das Gefühl hat, " dass ihr buchstäblich jemand die Haut abziehen" oder "ihr zehn Messer in die Brust gerammt werden" hatte auch selbst ich genug davon. Es war als hätte ich eine Riesenpackung meiner Lieblingsgummibärchen auf einmal verdrückt - du kannst das Zeug nicht mehr sehen und hast die Nase voll. So ungefähr ging es mit der Zeit dann auch mir.

Ich würde mir für die zwei Folgebände - im Sinne von: NICHT in der Masse liegt die Klasse! - von Tahereh Mafi wünschen:
      ... dass sie mich nicht mehr mit Metaphern und Vergleichen überschüttet.
      ... dass sie nicht mehr jede Szene mit Wortspielereien vollstopft.
      ... dass sie etwas das Tempo aus ihrem Erzählerstil herausnimmt.


Nervenkitzel & Spannung
Als Dystopie wird diese Trilogie beworben und die stichhaltigen dystopischen 'Merkmale' sind auch vorhanden, dennoch ist es ein wenig mehr. Bauen wir gedanklich eine Pyramide auf, so ist sie wie folgt gestaffelt: Der Grundbaustein wird durch den dystopische Plotgedanke gelegt. Aufbauend darauf legen wir eine mystische Gabe der Protagonistin - somit der Fantasybaustein. Die Pyramidenspitze ist die emotionsgeladene Liebesgeschichte zwischen Juliette und Adam. Mein Fazit: Bei 'Ich fürchcte mich nicht' wird vor dystopischer 'Skyline' viel geschmachtet, geknutscht und die Liebe bekundet. Wer hier eine rein dystopische Achterbahnfahrt erwartet, wird mit vielen Stopps in "auf siebter Wolke" und "Honeymoon-Suite" enttäuscht.


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Die Sonne ist ein arrogantes Wesen, das die Welt im Stich lässt, sobal sie das Interesse an ihr verliert. Der Mond dagegen ist ein treuer Begleiter. Er verschwindet nie. Er ist immer da, zuverlässig, schaut herunter, kennt unsere hellen und dunklen Momente, wandetl sich unentwegt, so wie wir. [...] 
Der Mond versteht, was es heißt, Mensch zu sein. [Seite 32]
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Hinsichtlich des Plots sei auch eine Kleinigkeit erwähnt: In den Plot wird der Leser wie in kaltes Wasser geschmissen. Zusätzlich wird von der Zukunftsgesellschaft, in welcher Juliette und Adam leben, so gut wie nichts erwähnt. Wie weit sind wir in der Zukunft? Wie ist unser Regierungsystem jetzt aufgebaut? Wie kam es zu der Wende? Im Laufe des Plots lässt sich herausleben, dass das Leben in den unteren Schichten eher trist und hart ist. Nur Regiemzugehörige leben anscheinend in 'Saus und Braus'. Zudem werden uns nur wenige Brocken und Begriffe wie "Reestablishment", "Auflösung" und "Neuordnung" zugeworfen, mit welchen wir nun jonglieren dürfen. Hier hätte die Autorin defintiv besser ausbauen können, oder was es gewollt? Denn diese spärliche Informationslage passt doch treffend die Ausgangslage von unserer Protagonistin - somit bildet sich ein Band zwischen mir und Juliette. Beide gehen wir unwissend in ein uns völlig fremden Welt hinaus und erleben alles absolut neu.

Generell finde ich auch die Plotgrundidee relativ originell und auch relativ 'neu'. Dennoch hätte ich mir ab und zu mehr Feingefühl gewünscht. Tahereh Mafi hat wirklich großes Potenzial und Talent, aber leider stopft sie jede Szene etwas zu voll. Sie versucht in jeden Satz zweimal ihren Text hinein zu quetschen und so viel Kreativität wie möglich ein zu bringen. Hier merkt man doch, dass Tahereh Mafi noch zu der jüngeren Riege der Autorinnen gehört und 'Ich fürchte mich nicht' ihr Erstlingswerk ist. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch ein wahrer Pageturner. Durch die rasante Abfolge verschiedener Ereignisse wurde ich schnell in einen Lesesog hinkatapultiert, der mir keine andere Wahl ließ als die nächste Seite aufzublättern. Zwischen den Spannungshochs gab es nur wenige und kleine Verschnaufpausen und ab und zu waren mir die spannenden Szenen zu überstürzt oder wurden durch nichtige Lappalien ziemlich platt getreten. Zum Schluss hin fällt die Autorin ziemlich schnell ab und das Ende ist eher eine 'Hau-Ruck'-Aktion ihrerseits mit einer eher mehr schlecht als rechten "Auflösung" bzw. Überleitung zu Band zwei. Denn unter'm Strich hat Tahereh Mafi ein wirklich einzigartiges Buch geschaffen, nur der letzte Feinschliff (und ein wenig Erfahrung) fehlt noch an einigen Ecken, aber ich bin zuversichtlich, dass sie im Folgeband weiterhin ihr großartiges Potenzial ausschöpfen wird.


Fazit 
Trotz gewagtem und aneckendem Schreibstil wurde ich schnell in den Bann gezogen. Seite um Seite wurde umgeblättert. Der Plot hat mich leider nicht ganz überzeugen können, da er an manchen Stellen zu überzogen und der Schluss zu abgehackt und fast 'langweilig' war. Für Band zwei hat Tahereh Mafi hier defintiv von Potenzial zum Ausschöpfen übrig. Ansosnten ein rasanter Dystopie-Fantasy-Roman mit einer knsternden Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Adam und Juliette. Und man darf natürlich nicht widersinnigen Gefühle Juliette's zum 'Bad Boy' vergessen - hier wird es bestimmt noch hoch her gehen!

Summa Sumarum: 4 dystopische Engelsflügel für einen Trilogieauftakt mit viel Potenzial!


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Meine [Engelszitate] aus diesem Buch habe ich euch bereits präsentiert & heute habe ich es endlich geschafft die Rezension dazu zu schreiben. Ich wünsche euch einen noch einen wundervollen und genauso sonnigen Dienstag wie bei mir in München er ist!
Eure Bücherengel

4 Kommentare:

  1. Huhu,
    sehr schöne Rezi :)
    Das Buch hab ich auch schon auf der Wunschliste und bin echt mal gespannt wie es mir gefallen wird. Wir du schon geschrieben hast, lieben oder hassen es die meisten. Zwischendrin ist da fast nichts =)

    LG ♥

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    1. Hallöchen Bounty,
      vielen Dank! Hab auch ziemlich lange an der Rezension drangesessen - und bin auch ganz zufrieden mit dem Ergebnis ;)
      Ja dann wünsche ich dir mal viel Spaß, wenn du es dann hast!
      LG ♥

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  2. Ich hab jetzt schon soviel gutest über dieses Buch gehört und seit ich dazu auch noch den Trailer gesehen habe will ich es unbedingt lesen. ^^ Auf meine Wunschliste ist es auf jeden Fall schonmal gewandert.^^

    Schöne Rezi Süße.
    glg Kiala

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  3. Hallo,
    bin eben auf deinen Blog gestoßen und ich finde ihn sehr hübsch.
    Ich muss ja sagen, ich hab mir "ich fürchte mich nicht" auch gerade erst als Taschenbuch zugelegt und schon 10 Seiten gelesen. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Deine Rezension dazu finde ich richtig gut, auch wenn es einige Stellen gab die dir nicht so gefallen haben.

    Trotzdem, ich glaube es wird ein spannendes Lesevergnügen.
    liebe Grüße,
    Shiro

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Hallo liebe Bücherengel-Freunde (:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über euer Feedback! Meine Antwort zu eurem Kommentar findet ihr immer direkt unter eurem Eigenen.

Liebste Grüße eure Bücherengel ♥