Originaltitel: Nordhörn - Ein Nordsee-Krimi
Erschienen: 1. Mai 2o12
Verlag: Sutton Verlag
Einband: Taschenbuch
Verlag: Sutton Verlag
Einband: Taschenbuch
Broschiert: 267 Seiten
ISBN: 978-3866809642
ISBN: 978-3866809642
Nordhörn bei Sutton Verlag
Leseprobe
"Steffen schlug den Kragen seines Trenchcoats hoch, vergrub die Hände in den Taschen und trat aus dem Salon auf das dunkle Deck. Die Rungholt hatte das schlickige Grau des Watts hinter sich gelassen und dampfte auf das offene Meer hinaus."
Inhalt
Nicht gerade eine Traumaufgabe für Aushilfsarchivar Steffen Stephan: das
verlotterte Archiv der Inselgemeinde Nordhörn auf Vordermann bringen.
Im Winter. Auf einer sturmumtosten Nordseeinsel, auf der das
Wirtschaftswunder auch 1959 immer noch nicht angekommen ist. Wenn
wenigstens die Einheimischen etwas zugänglicher wären. Aber nein,
irgendwie scheint sich hier jeder davor zu fürchten, dass Stephan im
Archiv etwas Belastendes entdeckt. Als er erfährt, dass sein Vorgänger
vor drei Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist, wird
ihm langsam mulmig. Doch als pflichtbewusster Beamter macht Stephan
unbeirrbar weiter. Bis die Verbindung zum Festland vom Eisgang
unterbrochen wird und die Feindseligkeit in offene Gewalt umschlägt.
Stephan wird gejagt. Auf einer Insel!
Unterhaltungsgrad
Diesen Roman habe ich durch Zufall auf der Website "Blog dein Buch" gefunden. Auf dem ersten Blick war ich zugegebenermaßen nicht so wirklich begeistert - das Cover war einfach nicht so mein Stil, aber (!) auf dem zweiten Blick wirkt doch alles anders. Hier hat mich eindeutig der Klappentext überzeugt.
Zunächst möchte ich den inneren Aufbau erwähnen, der es wirklich in sich hat. Allein bei diesem Punkt merkt man wie viel Planung in diesem Buch stecken muss. Der Roman teilt sich in zwei Erzählstile: Einmal der "richtige" Handlungsstrang, in dem der Archivar Steffen Stephan auf seinem Nordhörn-Abenteuer begleitet wird. Der zweite Handlugsstrang beschäftigt sich mit Seemännern in einem Zeitensprung in den Anfängen der Nazi-Zeit (1938). Ich muss zugeben, dass ich als Erstes nicht wirklich verstanden habe was sich hinter diesen Zeitsprungeinschüben verbirgt. Jedoch stören diese Sequenzen nicht im Geringsten, sie bereichern eher die Handlung und lüften im späteren Verlauf sogar einige Fragen. Zum Schluss werden beide Stränge geschickt zusammengeführt und greifen Hand in Hand.
Zu dem Protagonist Steffen Stephan. Leider erfährt man eher weniger über sein Aussehen oder Vergangenheit, dafür wird durch die Geschichte recht gut sein Charakter herausgearbeitet. Auch die Nebencharaktere - obwohl es wäre eine Beleidigung die weiteren Darsteller nur Nebencharaktere zu nennen - sind vom Charaktere her wirklich gut ausgearbeitet, dass sich mir direkt ein Bild von ihnen vor Augen geschoben hat. Hier ein großes Daumen hoch an den Autor!
Nervenkitzel
Von einem Krimi erwartet der Leser natürlich packende Spannung und ein mehr oder minder blutiges Finale. Hier Spannung *chick*, blutiges Finale *chick* - ergo: Krimi zu 100 %
Sehr schnell werden die ersten Ungereimtheiten aufgeworfen und selbständig denkt und fiebert man als Leser mit. Jürgen Rath's Schreibstil hat mich nicht vom ersten Moment gepackt. Vor allem die manchmal etwas schwer entschlüsselbaren Gedankengänge haben das Lesen doch etwas erschwert. Doch obwohl man ständig mitdenken muss, damit man selbst am Ball bleibt, möchte man auf keinen Fall aufhören, denn man möchte doch die Auflösung nicht verpassen.
Ich selbst war über den Ausgang wirklich erstaunt und hätte jemand ganz anderen verdächtigt. Hier hat Rath bis zum Schluss die Identität des wahren Täters meisterhaft im Schatten gehalten und immer wieder eine falsche Fährte ausgelegt.
Ein weiteres Plus gibt es für die Landkarte auf der Seite vor dem ersten Kapitel. Durch diese kann man das Abenteuer viel besser verfolgen und kann sich auch besser die Ausmaße des Geschehens vorstellen.
Abschlussworte
Abschließend kann ich sagen: Mit "Nordhörn" habe ich einen tollen Neueinstieg in das Genre KRIMI gefunden. Davor habe ich mich (leider) weniger mit dieser Lesesparte auseinandergesetzt, aber Jürgen Rath hat mir gezeigt wie lesenswert ein guter Krimi ist. Wer Krimis liebt oder wieder lieben lernen will, den kann ich diesen Nordsee-Krimi nur ans Herz legen.
4 von 5 Bücherengel! |
Ich bedanke mich an dieser Stelle für dieses Rezensionexemplar ganz herzlich bei:
und
Quelle - Buchinfo: Nordhörn
Ach, ich merke schon, dass ich endlich mal wieder einen guten Krimi lesen muss . . . früher habe ich sehr oft Krimis & Thriller gelesen und bin in letzter Zeit immer mehr in die Jugend-Fantasyabteilung abgerutscht. Das ist ja gar nicht schlecht, doch etwas Abwechslung würde vielleicht auch nicht schaden ;-)
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