Hallöchen!
Endlich ist es Wochenende und in der Arbeit war nichts zu tun *tralala*, also ist wieder eine und somit auch die letzte Rezension entstanden. Denn nun ist der Rezensionsstapel abgearbeitet und ich bin verdammt stolz auf mich (:
Der Kinderdieb von Brom
Kurzinfo
Originaltitel: The Child Thief
Erschienen: 15. Februar 2o1o
Verlag: PAN
Einband: Hardcover
Broschiert: 688 Seiten
ISBN: 978-3426283295
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Inhalt
Leise wie ein Schatten streift ein merkwürdiger Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie – und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr …
Erste Worte
"In einer kleinen Ecke des Prospekt Park in Brooklyn versteckte sich ein Dieb zwischen den Bäumen. Dieser Dieb hielt nicht nach einer unbewachten Geldbörse, nach einem Handy oder einem Fotoapparat Ausschau. Dieser Dieb suchte nach einem Kind."
Meinung
Jedes Kind kennt die Geschichte von Peter Pan, der Junge, der niemals erwachsen werden wollte, und seinem Nimmerland. Wie er gegen den Bösewicht Kapitän Hook gekämpft hat und natürlich darf Naseweiß, die kleine Fee, nicht fehlen. Jedes Kind würde gerne so wie Peter Pan sein - ein Kind das ganze Leben lang und die Welt ist der Spielplatz. "Der Kinderdieb" entführt einen auch in Peter's Reich - Avalon, doch hier erinnert nichts an das fantastische Kindermärchen. Diese Geschichte erzählt von Magie und Gewalt, Lügen und Abgründen, großer Liebe, falschen Freunden und wahren Helden - das "Peter Pan"-Märchen für die großen Kinder (:
Brom beginnt die Geschichte mit einem kleinen Prolog, in dem Peter ein Mädchen vor ihrem gewalttätigen Vater rettet und Peter sie mit nach Avalon nimmt. Danach beginnt die wirkliche Handlung und Nick, ein Junge aus New York/Brooklyn kommt ins Spiel. Er ist von daheim ausgerissen, hat die Gang aus der Gegend im Nacken, muss daher so schnell wie möglich ganz weit weg und hat absolut keine Ahnung wie. Da läuft ihm Peter ganz "zufällig" über den Weg und unterbreitet Nick das Angebot mit nach Avalon zu kommen. Natürlich weis er nicht das Peter ihn nur ausnutzen will, denn die magische Insel stirbt - die Magie stirbt. Erwachsene haben sich auf der Insel angesiedelt und Peter möchte sie vertreiben - mit allen Mitteln. Dafür braucht er Kinder - viele Kinder -, die er in seinen Teufelsclan einführt (sozusagen die Kinderarmee von Peter). Nick ist sein neuster Rekrut und muss sich mit dem Leben zwischen den Teufeln und den Kämpfen vertraut machen. Nach und nach wird ihm klar, wie Peter's wahres Ich ist und alles nimmt seinen Lauf.
Als ich den Buchdeckel zugeklappt habe, war ich erstmal etwas perplex und musste die Geschichte mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Dieser Peter Pan, Brom's Peter, hat nichts mit dem kleinen lustigen Jungen aus dem Märchen gleich. Genau diese Tatsache macht den Roman aber so lesenswert. Der Autor verschönert nichts, er stellt das Leben des "Petervogels" in seiner ganzen Deutlichkeit da. Peter ist mit dem Herzen noch ein Kind, aber sein Kopf arbeitet so präzise und listig wie eines Erwachsenen. Er versucht mit aller Gewalt seine Insel zu retten, auch wenn dafür x Kinder sterben müssen - ihm ist es egal. Brom hat diesen Charakter so verdammt lebendig hinbekommen, mit seinen Taten, Gefühlen (wenn er mal welche zeigt) und Gedanken. Peter ist und war nie wirklich sympathisch. Am Anfang fand ich ihn interessant, dann einfach nur hinterlistig und böse (vor allem wegen dem, was er den Kindern zumutet) und dann als ich seine Beweggründe wirklich verstanden habe, tat er mir einfach nur Leid. Denn Peter agiert nur so, weil er versucht sein zu Hause zu schützen, denn ein Kind braucht ein zu Hause und ein Kind ist er. Peter ist definitiv einer der interessantesten Charaktere, der ich während meiner Leselaufbahn begegnen durfte. Nick ist auch einer der Hauptpropaganisten, neben Peter und den Teufeln. Er ist eigentlich nur mit Peter mitgegangen, weil er einfach in NY nicht wusste wohin. Nick wurde auch sehr tiefgründig beschreiben. Wie er zu jeder Sache sich Gedanken macht, wie er dahinterkommt warum ihn Peter wirklich braucht. Als Leser versetzt man sich doch schon eher in Nick's Situation, da er so ziemlich die Person ist (mal ausgenommen Peter), deren Gedanken und Gefühle näher beschrieben werden. Ich hatte oft das Gefühl in das Buch hineinspringen zu müssen, um Nick von irgendeiner Entscheidung abzubringen. Nick ist eher zurückhaltend und schaut sich die Situation erst genauer an, bevor er sich ins Getümmel wirft. Er ist sehr pragmatisch veranlagt und zeigt im Laufe des Buches seine wahre starke Persönlichkeit. Der Teufelsclan besteht aus mehreren Kindern, Mädchen wie Jungs, und alle stehen fest hinter Peter's Ansichten. Ab und zu hätte ich mehr Details zu der Vergangenheit des ein oder anderen erfahren, z.B. warum er jetzt bei Peter ist, etc. Aber ich verstehe es, dass Brom hier nicht auf jeden eingehen konnte. Da wäre das Buch ja gar nicht fertig geworden (: Die weiteren Figuren, z.B. die Dame, der Troll, Ulfger, etc. sind meist sehr Detailgetreu beschrieben, sowohl von den Charakterzügen als auch von ihrem Aussehen her. Hier hat Brom für mich auf ganzer Linie gepunktet.
Kurz zum Handlungverlauf ein paar Worte. Der Autor hält die Spannung über das gesamte Buch meist auf einem hohen Niveau. So vergeht auch nicht die Lust am Lesen, denn Langweile kommt bei diesem Buch zu 1oo % nicht auf. Ansonsten fließt eine Handlungstation in die andere über und das Buch lässt sich flüssig runterlesen.
Das gewisse Etwas bekommt der Roman durch seine schönen Illustrationen, die alle von Brom selbst stammen. Das Cover wurde in einem glänzenden Schwarz gestaltet und im Mittelpunkt schwebt Peter mit ausgestreckten Armen vor der Silhouette eines Häuserblocks (in NY?!) Es wirkt düster und geheimnisvoll außen herum, Peter mit seiner knallroten Jacke, dem hellen Hintergrund und den ausgebreiteten Armen wirkt wie eine Zuflucht vor dem Dunkeln. Sehr zutreffend auf den Romaninhalt, denn vielleicht sehen das die Kinder in Peter - eine Zuflucht/ein zu Hause? Auch wurde vor jedem Kapitel ein schwarz/weiß Bild abgedruckt. Meist ist dieses Bild auf die Kapitelüberschrift abgestimmt. Nach Seite 32o sind sogar einige Farbbilder eignefügt worden - Illustrator natürlich Brom. Sie zeigen Charaktere, die im Laufe des Buches dem Leser begegnen. durch die Zeichnungen kann man sich auch besser ein Bild von den Figuren machen und außerdem schauen sie echt schön aus. Super!
Obwohl es ein etwas trauriges Ende hat, zwischen durch auch mal ein paar Gute sterben und es hier und da etwas komplizierter erscheint, ist "Der Kinderdieb" ein unschlagbarer Tipp für jeden Fantasyleser und für Leser, die einfach mal die etwas andere Geschichte über Peter Pan lesen wollen.
Fazit
Ein Roman über einen Märchenhelden und sein verwunschenes Land. Doch Positives hat natürlich Negatives. Ein wunderschönes Buch über Freundschaft, Verrat und Magie, das zum Nachdenken anregt. Ich würde es jederzeit wieder kaufen & lesen - absolut!
5 von 5 Bücherengeln! |
Quelle - Buchinfo: Der Kinderdieb
Och menno! Ich sollte echt aufhören, Rezensionen zu lesen.^^ Meine Wunschliste wächst mir noch über den Kopf!^^
AntwortenLöschenDas nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment an (: Danke ... Heute kam für mich auch wieder ein neues Buch - aber dafür kommt noch ein extra Post dann (:
AntwortenLöschenSchöne Rezension!
AntwortenLöschenDas Buch möchte ich auch irgendwann noch lesen. Aber ich komme überhaupt nicht mehr nach bei so vielen tollen Büchern. =)
Ach hast du es gut! Ich müsste mein Rezensionsstapel auch mal abarbeiten. Im Moment habe ich es mir angewöhnt gleich eine zu schreiben wenn ich das Buch beendet habe, aber es fehlen immer noch Bücher von vor zwei Monaten O.o
Lg Sumpflicht